[Fak4-Infoliste] AK-Sitzung: neue Hämmer von Hommel
Felix Schwarz
felix at schwarz-online.org
Mit Dez 11 21:56:43 CET 2002
Hallo,
heute war ja Ausbildungskommission und es standen auch ein paar
Knaller auf dem Programm. Von uns waren Marcel, Martin und ich
anwesend. Günther und Jochen saßen auch dabei.
Zunächst einmal ging es nur um E-Techniker Themen, ein Antrag sollte
die ohnehin geringen Wahlmöglichkeiten der E-Techniker weiter
einschränken, doch wurde der an die Profs zurückgegeben, da er
unverständlich war! *LOL*
Endgültig auf den Weg gebracht werden soll, dass die Ergebnisse der
ständig durchgeführten Lehrevaluationen endlich öffentlich gemacht
werden sollen (zumindest für die Fakultätsöffentlichkeit). Dies ist im
Sommer bereits durch den Fakultätsrat beschlossen worden, jedoch nicht
im Protokoll erschienen und gilt daher als nicht behandelt. Daher ein
neuer Anlauf. Fazit: Protokolle nach Entscheidungen gut lesen!
Bericht von Heiss zum Fakultätentag Informatik:
(+) virtuelle Hochschulen nur als Ergänzung, nicht als Ersatz
bisheriger Unis bzw. zur "Distanzlehre", um ev. VLs anzubieten, die
aus Kapazitätsgründen nicht angeboten werden können.
(+) Sprachproblematik bei ausl. Studierenden. Es wird angestrebt,
Deutschkenntnisse bereits im Heimatland und nicht erst hier zu
erwerben. Es gibt jedoch Korruptionsprobleme bei den Bescheinigungen.
Ausbau von Mentorenprogrammen und Sprachförderung.
(+) Die Anfängerzahlen im Fach Informatik sind 2x in Folge um je 30%
zurückgegangen. Im Bereich der Eignungsprüfungen gibt es derzeit zwei
verschiedene Modelle: In BaWü (Stuttgart, KA) gibt es keinen NC, aber
professionelle Zulassungstests einer Firma, die richtig Geld kostet.
In München setzt man auch (noch!) unverbindliche, persönliche
Gespräche, die aber Pflicht werden sollen.
(+) Die Modularisierung des Hauptstudiums muss schnell vorangetrieben
werden, weil die TU sich gegenüber dem Land Berlin dazu verpflichtet
und durch Versäumnisse jetzt nur noch ein Jahr Zeit dafür hat.
Vermutlich Auftrieb für eine schnelle Stupo-Verabschiedung. Bei
Nicht-Umsetzung der Modularisierung drohen Mittelkürzungen.
(+) Hr. Biedl (Vorsitzender PA) berichtete über Schwierigkeiten von
Studenten mit Informatik A, dass einige schon länger im Hauptstudium
waren, jedoch noch kein Info A besucht haben.
(+) Der richtige Hammer kam eigentlich aber erst am Ende und ich hatte ihn
beim Durchlesen der Tagesordnung auch völlig übersehen: Dekan und
Pro-Dekan (Wolisz/Hommel) stellten schriftlich in der AK einen Antrag,
mit dem Studenten möglichst schnell (und nicht erst nach 6-8
Semestern) klar gemacht werden soll, dass sie nicht wirklich für ein
Informatik-Studium geeignet seien (dies soll auch in die E-Techniker
und TIler Stupo!)
Inhalt:
Wer nach dem 2. Semester Info A und TheGI 1+2 nicht geschafft hat,
muss die Prüfungen am ENDE DER SEMESTERFERIEN nachschreiben. Sollte
dieser Versuch danebengehen, muss ENDE DES 3. SEMESTERS zwangsweise
die mündliche Prüfung durchgeführt werden. Für E-Techniker sind 3
Mathe-Prüfungen und 1 E-Technik-Prüfung verpflichtend, für TIler
Grundlagen der ET I und Info A.
Außerdem wird man zwangsweise zu allen noch anstehenden
Vordiplomsprüfungen angemeldet, wenn man sein VD nach dem 4.
Semester noch nicht in der Tasche hat, d.h. man muss die Prüfungen
spätestens im 5. Semester schaffen.
Klar natürlich, dass es heftige Kritik von den Studenten (auch den
E-Technikern) gab. Auch Heiss und Biedl befanden den Vorschlag nicht
für gut, auch wenn sie mit der Grundidee übereinstimmten. Der Antrag
wurde einstimmig abgelehnt, es wird eine entspr. Antwort an die
Antragsteller geschickt ("Vorschlag in der vorliegenden Form nicht
geeignet").
Kritikpunkte:
(+) Heiss kritisierte, dass es ev. zu "Anhäufungsproblemen"
kommen könnte, also Studenten sich nur auf die o.g. Prüfungen
konzentrieren und den Rest vernachlässigen, um erst mal nicht
nach dem 2. Semester rauszufliegen. Anschließend gibt es
Probleme, weil der Rest nicht in 4 Semestern geschafft werden
kann und man automatisch für alle noch ausstehenden Prüfungen
angemeldet wird.
(+) Weiterhin wird gerade eine neue Stupo erarbeitet, warum soll
also jetzt auf die Schnelle eine solche Beschränkung in die alte
Stupo noch reingedrückt werden?
(+) TheGI 2 hat man im o.g. Fall nur 1x gehört. Lt. Gunnar
Schröter (betreuender WM und Lehrveranstalter im letzten
Semester) fallen ca. 90% der Studenten durch, wenn sie sofort
anschließend die Nachklausur schreiben, wie dies künftig zur
Pflicht werden soll. Normale Durchfallsquote ist 30%. Solche
Leute haben doch kaum noch eine Chance.
Ähnliches gilt für Info A bzw. den Info 2 Teil.
(+) Ggf. hat man also die VL nur ein Mal gehört und das
vielleicht auf Grund von pers. Problemen noch nicht einmal
richtig. Auf diesen einen Umstand hin soll man aus dem
Info-Studium ev. rausgeschmissen werden können? Es kann so viel
passieren, was nicht "nachweisbar" ist wie z.B. lange Krankheit
- Todesfälle, Liebe, finanzielle Nöte, ...
(+) Ausländische Studierende brauchen idR (lt. E-Techniker, der
selbst aus Griechenland an die TU kam) 1-2 Semester, um sich
überhaupt einzuleben. Die würden massive Probleme bekommen.
(+) Teilzeitstudenten werden mit der Zeitbeschränkung einfach
rausgekantet, da sie in der jetzigen Stupo nicht vorgesehen sind.
(+) Warum soll Info A als Kriterium für die
Informatiker-Tauglichkeit genommen werden? Sind die dort
behandelten Themen so repräsentativ für das weitere Studium?
Biedl berichtete kurz vorher von Leuten aus dem 10. Semester,
denen nur noch Info A fehlt, die aber die meisten anderen
Veranstaltungen erfolgreich abgeschlossen haben. Die Wahl der
Fächer scheint recht willkürlich.
(+) Biedl sieht bei einem Teil (~10%) der in Info A
durchfallenden Studieren echte psychologische Probleme zu haben,
denen sollte nach einer psychologischen Beratung auch eine
mündliche Prüfung erlaubt werden. Für eben diese Studenten würde
der Prüfungsstress aber noch erhöht.
These Heiss: Wir wollen nicht beliebig viele Studenten.
Problem Biedl: Es gibt Studenten im 10. Semester, die noch kein
Info A haben und dann das 2. Mal durchfallen und somit viele
Jahre verschwendet haben. Er will auch keine Wechsel ins
Hauptstudium mehr geben, falls der Student noch kein Info A
bestanden hat. Auch wenn er mit Intensiv-Betreuungen durchaus
Erfolge erzielt hat, sieht er größere Probleme.
Wie seht ihr das? Wie bekommt man das lt. Aussage von Biedl bestehende
Problem der Langzeitstudenten im spez. Bereich Informatik A in den
Griff? (*) Ist das überhaupt ein Problem, dass man verbindlich für
alle regeln sollte? Wie kann man es machen, so dass man Möglichkeiten
für eine freie Studienwahl erhält und trotzdem Studenten dazu bringt,
schnell Info A abzuschließen?
(*) Biedl ist meiner Meinung nach durchaus aufgeschlossen für
Meinungen und kein Hardliner wie Hommel. Da er auch Vorsitzender des
Prüfungsausschusses ist, müsste er eigentlich Bescheid wissen,
insofern erkenne ich erst mal seine Grundanalyse an.
Genug Diskussionsstoff also für die nächsten Sitzungen.
--
Felix